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Musikalisches rund um den Tag der Einheit

Von electronischen Beats, tanzbaren Melodien bis hin zu düsterem Gothic-Rock

01.10.2016 [sh] Ein langes Wochenende stand vor der Tür und mit ihm die Frage: Was anstellen? Wie die Zeit vertreiben? Das Wetter bescheiden, die Einkaufstempel überfüllt und im Fernsehen liefen zum wiederholten Male amerikanische Liebesschnulzen, seichte Komödien oder literweise blutverströmende Actionfilme. Also weg vom Sofa, rein ins Getümmel, Zeit sich zu bewegen und sich kräftig die musikalischen Beats um die Ohren knallen zu lassen. Die Auswahl war groß und so führte mich mein Weg in Niedersachsens und Thüringens Landeshauptstädte.

Als Wochenendappetizer kredenzten Aesthetic Perfection und Mesh am Donnerstag in Hannover ein überaus belebendes Electro-Set. Während die Londoner Jungspunde Empathy Test, noch leicht nervös, ruhige Klänge durch das Musikzentrum hallen liesen, knallten Aesthetic Perfection richtig rein. Daniels Bewegungsdrang war immens, die Bühne fast zu klein für das Energiebündel. Auch Elliot bestieg immer wieder sein Keyboard um seinen Hummeln im Hintern den nötigen Freilauf zu gewähren. Still stehen galt nicht. Der treibende Rhythmus versetzte das Blut in Wallung, den Körper unter Strom und lies ihn nur so vor sich hin zucken. Anschließend enterten Mesh die Bühne und nahmen die Fans mit auf ihre musikalische Zeitreise, bei welcher das aktuelle Album im Vordergrund stand. Visuelle Effekte untermalten die Songs, so erlebte man „The Ride“ aus einer Achterbahn heraus und beim Einlass entstandene Fanfotos erhielten ihren großen Moment bei „Friends Like These“. Nachdem sich die Hannoveraner nur langsam aus der Reserve locken ließen, sprang schlussendlich doch noch der Funke zwischen Band und Publikum über und die Fans unterstützen die Band mit lautem Gesang, während man den Gliedmaßen mit Klatschen und Tanzen sportliche Betätigung bot.

Nach dem elektrodominierten Donnerstag, erwartete mich am Freitag der kleine Erfurter Club From Hell mit druckvollem Gitarrensound von Battle Scream und den jubilierenden Gothic-Metalern Crematory. Bereits bei Battle Scream war der Saal gut gefüllt und die Menge ging ab dem ersten Ton mit. Die Hände wurden in die Höhe gerissen und lautstark, wie textsicher mitgesungen. Es dauerte nicht lange und das Fegefeuer ward entfacht, der Kessel brodelte und die Hölle kochte. Auch die Dresdner feiern in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Seit 15 Jahren überzeugen sie mit vielschichtigem Sound, ehrlichen, wie auch kritischen Texten und erspielten sich eine treue und weiterhin wachsende Fanbase. Der anschließende Bühnenumbau brachte nur eine kurze Erholungsphase, denn Crematory entfachten sofort die Feuer neu und heizten wieder kräftig ein. Auf beachtliche 25 Jahre Bandbestehen können Crematory zurückblicken und so wurde die Hölle zum Schauplatz einer fetten Geburtstagsparty. Die Setlist bot eine abwechslungsreiche Mischung aus allen Epochen ihrer Wirkungsphasen. Die Fans begeistert, die Band sprühte vor Energie und die Hölle geriet ins Wanken.

Mit dem Umschlagen des nächsten Kalenderblattes hieß man nun den Oktober willkommen. Im From Hell wurde der neue Monat elektronisch mit Rroyce und Clan of Xymox eingeläutet. Sympathisch und vor allem publikumsnah startete der Abend mit dem Dortmunder Electro-Synth-Pop Trio Rroyce. Volle 90 min Spielzeit ließen Raum für eine umfang- und abwechslungsreiche Setlist. Eingängige Songs, welche die Muskeln zucken lassen und zum Tanzen anregen. Charmant interagierte Frontman „Casi“ auf und vor der Bühne mit dem Publikum, versteigerte den Inhalt auf der Bühne abgestellter Handtaschen und forderte zum gemeinsamen Tanz auf, jedoch blieben die Thüringer unverständlicherweise sehr zurückhaltend. Last but not least erschienen Clan of Xymox, eingehüllt in dicke Nebelschwaden, mit dem Opener „Stranger“ auf der Bühne. Trotz vorgerückter Stunde wurde nun auch das Publikum bewegungsfreudig und feierte begeistert ihre Idole. Diese kündigten zudem, zur Freude der anwesenden Fans, für das kommende Jahr ein neues Album an.

Alles in allem war es ein sehr abwechslungsreiches, kurzweiliges, musikalisches Wochenende mit alten und neuen Lieblingsbands.

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